Jeden ersten Samstag im Monat
versuchen wir mit Euch zusammen Sachen zu reparieren. Es haben sich einige Leute aus verschiedenen Bereichen zusammengefunden, die willens sind die Sachen instand zu setzen, unsere Motivation:
1. Wir ärgern uns darüber, dass etwas, was wir gekauft haben, pünktlich zum Ende der Garantielaufzeit kaputt geht. Neben dem Umstand, dass wir nicht Geld wie Heu haben um ständig einfach alles neu zu kaufen, sehen wir es auch gar nicht ein, Firmen, die solche Produkte herstellen, auch noch damit zu belohnen, dass wir wieder bei ihnen einkaufen. Da das ganze Methode hat, reparieren wir die Produkte und brechen damit aus diesem System aus.
2. Die Folgen einer solchen Konsum- und Wegwerfgesellschaft gehen auf Kosten unser aller Umwelt und Klima – die Auswirkungen sind jetzt schon insbesondere in anderen Teilen der Welt deutlich spürbar, werden aber in voller Wucht vor allem die nächsten Generationen treffen. Etwas zu reparieren verhindert besser als jedes neue, vermeintlich „nachhaltige“ Produkt zusätzlichen Müll, Umweltverschmutzung durch Transport, Verpackung und Ressourcen, welche für die Neuproduktion gespart werden. Ganz zu schweigen von der Ausbeutung anderer Arbeiter*innen.
3. Viele von uns haben nie gelernt, die einfachsten Dinge zu reparieren und kommen vlt. nicht einmal auf die Idee es zu versuchen. Vor allem Frauen und queeren Menschen wird in unserer patriarchalen Gesellschaft oft nicht zugetraut Werkzeug in die Hand zu nehmen.
Daher möchten wir beim Repair-Cafe einen Raum schaffen, in dem wir ALLE unsere Fähigkeiten teilen, neue aneignen können und fordern besonders Männer dazu auf, nicht unaufgefordert und von oben herab alles zu erklären um ihr Wissen zu beweisen (sog. „Mansplaning“).
4. Wir wollen in Gemeinschaften leben, in denen die Menschen sich gegenseitig unterstützen, ihr Wissen und ihre Ressourcen teilen und nicht vereinzelt aneinander vorbeileben oder gar ausbeuten. Das Repair-Café soll also auch ein Ort sein, an dem Menschen sich gemütlich bei Kaffee und Kuchen kennenlernen und austauschen können. Wenn Du also nichts zum Reparieren, aber einfach Lust auf Gesellschaft hast, bist Du auch herzlich eingeladen.
Am Ende glauben wir nicht, dass Repair-Cafés alleine die Lösung sind. Dafür benötigt es eine Produktionsweise, die nicht zugunsten von Profit auf der Ausbeutung von Arbeitskraft und Umwelt basiert. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Solange wollen wir im Kleinen, solidarische Netzwerke und Beziehungen schaffen.
Hauptsächlich kommen Elektrogeräte bei uns an, Computer, Fahrräder Metall – und Holzbearbeitung können wir in Grenzen auch abdecken. Wer möchte, kann bei uns auch lernen wie man z.B. Fehler erkennen kann – fragt gerne danach!